Auf YouTube, und als vorläufige Audio-Demo, wie die ersten beiden Sätze, die du vielleicht schon kennst (Premiere war am 30. Dezember). Klicke hier oder auf das nachstehende Bild, um zum Stück zu gelangen.
Satz drei beinhaltet die Hauptidee von „Des Kaisers Garderobe“. Dazu kommen wir gleich.
Zunächst einmal beginnt das Stück, ein Variationszyklus, und zwar nicht wie üblich mit dem Thema, gefolgt von den Variationen, sondern bereits mit der ersten Variation, die auf einer versteckten Melodie basiert.
In der letzten – der zwölften – Variation kann man die Melodie jedoch vielleicht entdecken. Sie wird von der ersten Geige gespielt, allerdings nur wie ein Schatten, basierend auf verschiedenen Geräuschklängen, die du vielleicht bereits aus dem zweiten Satz des Quartetts kennengelernt hast.
Findest du heraus, um welche Melodie es geht? Würde mich freuen zu wissen!
Und was hat dieser Satz nun mit der die Idee von "Des Kaisers Garderobe" zu tun?
Wie du vielleicht schon bemerkt hast, sprechen wir hier NICHT über Des Kaisers neue Kleider. Man kann sich leicht vorstellen, dass er ohnehin eine riesige Kleidersammlung in seinem Kleiderschrank hat und nicht auf seine neuen Kleider angewiesen ist! Und diejenigen die er in unserem Fall tragen würde, sollte man nun in diesem Satz des Streichquartetts hören.
Nun sollte es nicht mehr schwierig sein, zu erraten, um welchen Kaiser es sich eigentlich handelt!
Eigentlich liegt die Antwort schon in der ersten Frage...
Hörtipps
Es sollte ziemlich einfach sein, die verschiedenen musikalischen Bekleidungen zu unterscheiden, die jeweils etwa eine Minute dauern. Aber steckt hinter jeder Variation tatsächlich eine gemeinsame musikalische Information, eine Art Thema, die tatsächlich jedes Mal verändert wird? Was glaubst du, könnte diese musikalische Struktur sein?
Jede Variation stellt ein eigenes Klangterritorium dar. Welches wären deine bevorzugten Klanggebiete und welche magst du am wenigsten?
Auch wenn die Musik von den klassischen Instrumenten eines Streichquartetts gespielt werden soll, wurde fast jeder Klang als besonderer, eher unüblicher Effekt auf diesen Instrumenten erzeugt (werde an anderer Stelle die Quellen angeben). Hörst du beim Wechsel dieser extremen Klangbildern noch eine Verbindung zu einem klassischen Variationszyklus, sagen wir zum Beispiel den Ernsten Variationen für Klavier von Felix Mendelssohn-Bartoldy?
Vor kurzem bin ich auch auf Rachmaninovs wunderbare Corelli-Variationen gestoszen! Das war – wieder mal – wie das Lehrbuch eines Komponisten, in dem man fast den ganzen Künstler findet (na ja, wer Rachmaninov wirklich gut kennt, wird hier sicher nicht 100% zustimmen). Hast du vielleicht selbst einen Lieblingsvariationszyklus aus der klassischen Musik, den du gerne teilen möchtest?
Gibt es jemanden, der das Klopfen der Nachbarn gehört hat, nachdem das Quartett kurz nach der Stückmitte in einen ziemlich scharfen Ton ausgebrochen war? ;-)
Comments